Wer den Film „Thelma & Louise“ gesehen hat, das wurde in der Canyonlandschaft Uthas gedreht, hier gaben sie Gas und stürzten samt Auto in den Abgrund. Allerdings stürzen sich die beiden nicht in den „gottverdammten Grand Canyon“, das Auto steht in der Abschlussszene am Fossil Point unterhalb des Dead Horse State Parks. Viele Filme haben den Grand Canyon oder Canyonlands als Kulisse verwendet. Für die Oldies, auch John Ford drehte seine Filmklassiker „Rio Grande“ und „Wagon Master“ in der Gegend.

Die Geburt des Grand Canyon

Die Entstehung verdank die „Große Schlucht“ einem Fluss, das Wasser des Colorado River hat einen Riss im ehemaligen Plateau genutzt und sich 1.600m tief in den Felsen gegraben. Es kommt nicht von ungefähr, wenn man sagt, „Wasser ist das mächtigste Element“, Wasser und Zeit, mit ein bisschen Hilfe vom Wind und Sediment hat viele tiefe Schluchten rund um den Globus geformt.

Vor 40 bis 50 Millionen Jahren wurde das Land rund um den Grand Canyon aufgrund von tektonischen Druck, ausgelöst durch den Zusammenstoß zweier Erdplatten angehoben. Erstaunlicherweise blieben bei der Anhebung die Gesteinsschichten des Plateaus fast unberührt und waagrecht gelagert. Erst vor etwa fünf bis sechs Millionen Jahre veränderte sich das, bis dahin war das Colorado-Plateau eine flache Wüste aus Sandstein gewesen. Aber dann kam das Schmelzwasser, es nützte feine Risse im Boden und seine stete Kraft wusch die ersten tieferen Rinnen in das Plateau.

Der Baumeister - der Colorado River

Der „Rote Fluss“ ist heute ist 2333 km lang, er entspringt auf 3000m Höhe im Rocky-Mountain-Nationalpark in Colorado und fließt von den Rocky Mountains immer bergab, bis er in Mexiko im Golf von Kalifornien das Meer erreicht. Wasser mag ein mächtiges Element sein aber es muss sich an die Naturgesetze halten, es fließt bergab und je stärker das Gefälle umso formativer ist das Element.

Die Entstehung der Canyons

Der Grand Canyon ist die bekannteste Schlucht aber nicht die einzige, der Colorado River hat zum Beispiel auch den Canyonlands Nationalpark geformt. Der Colorado sammelt auf seinem Weg viel Wasser und viele Sedimente, diese wirken wie eine Schleifmaschine, vom feinen Sand über Geröll bis zu größeren Steinen. Der Fluss wird mächtiger und gräbt sich durch das Urgestein, Schicht um Schicht schneidet sich der Colorado River bis ins Grundgestein ein.

Die waagrechten Gesteinsschichten setzten der Kraft des Wassers unterschiedlich großen Widerstand entgegen, abhängig von der Härte des Gesteins. Die weichen Schichten gaben schneller nach und unterhöhlten die darüber liegenden, harten Gesteinsschichten. Sie blieben stehen und bilden nahezu senkrechte Wände und Überhänge. Es entstanden die berühmten getreppten Hänge, die das Tal des Grand Canyon kennzeichnen. Die wenigsten Touristen wandern bis zum Fuß des Canyons, dabei ist der sehr schön, das Gestein auf dem Grund des Grabens, unterschiedliche kristalline Schieferarten und rosafarbener präkambrischer Granit, ist zwei Milliarden Jahre alt.

500 Millionen Besucher pro Jahr

Der Grand Canyon ist relativ leicht zu erreichen und er bietet gute Unterkunftsmöglichkeiten in der Umgebung. Viele Touristen kommen jedes Jahr um den 450 Kilometer langen Grand Canyon zu bestaunen. Meistens tun sie das vom „Bright Angels Viewpoint“ am sogenannten South Rim. Den, an manchen Stellen, bis zu 30 Kilometer entfernten Nordrand besuchen nur wenige und auch die anstrengende Wanderung zum Grund des Canyons ist nicht gerade „der Renner“. Seit 1919 ist der Grand Canyon Teil eines Nationalparks und seit 1979 UNESCO Weltnaturerbe.

Canyonlands – weitläufiger aber beeindruckend(er)

Wer vom Grand Canyon beeindruckt ist, sollte sich die Zeit für den Canyonlands Nationalpark nehmen. Dieser liegt in der Nähe von Moab, bei den Mormonen, im Bundesstaat Utah. Sein direkter Nachbar ist der Arches-Nationalpark mit faszinierenden Steinbögen, wie der Name schon vermuten lässt. Canyonlands ist seit 1964 Nationalpark und umfasst eine Fläche von 1366 km². Hier hatte der Colorado etwas Hilfe vom Green River, die beiden Flüsse haben tiefe Canyons in das Colorado-Plateau geschnitten und teilen den Park in drei Teile auf: die leicht zugänglichen Gebiete von „Island in the Sky“ im Norden und „The Needles“ im Südosten sowie die schwer zu erreichende „Maze“ im Westen. Neben diesen drei Hauptgebieten gibt es noch den kleinen Horseshoe Canyon.

 

Kommentar verfassen