Der Palmsonntag ist das Eingangstor in die Heilige Woche, an diesem Tag erinnern sich die Christen an den Einzug Jesu nach Jerusalem. Der Feiertag markiert den Beginn der Karwoche, die den Gründonnerstag und den Karfreitag umfasst und am Ostersonntag ihren Höhepunkt findet. Palmsonntag ist immer der letzte Sonntag vor Ostern, er fällt aber nicht in jedem Jahr auf das gleiche Datum. 2021 ist es der 28. März. Am Palmsonntag sollte man seine Osterdekoration fertig haben, denn Osterbaum und Palmsonntag gehören zusammen. Der größte Osterbaum steht übrigens in Thüringen und zwar in Saalfeld.

Die Bedeutung und die Traditionen des Palmsonntag

Am Palmsonntag wird der, im Johannesevangelium beschriebene, Einzug Jesu nach Jerusalem gefeiert. Als Christus in die Stadt kam, versammelten sich die Menschen am Wegesrand und jubelten ihm zu. Sie legten Palmzweige, die im Orient sakrale Bedeutung haben, auf seinen Weg. Mit diesem Ritual feierte man früher normalerweise siegreiche Soldaten. Die Gläubigen riefen ihm zu: „Hosanna dem Sohn Davids! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn.“ Heute feiern die Katholiken am Sonntag vor Ostern in Erinnerung an diesen Einzug die Palmprozession. Palmzweige oder Zweige der Sal-Weide werden an Kreuzen und Altären angebracht. Im nächsten Jahr verbrennt man die trockenen Zweige und verwendet die Asche am Aschermittwoch, um den Gläubigen ein Kreuz auf die Stirn zu zeichnen. In Europa wird das Fest seit dem 8. Jahrhundert begangen.

Die Palme und der Palmsonntag

Laut Matthäusevangelium hat man Jesus zum Zeichen seines Königtums Palmenzweige auf den Weg gelegt. Im Altertum galten Palmen als heilige Bäume. Sie wurden im Christentum das Symbol der Märtyrer und damit Sinnbild des Lebens und des Sieges. In Europa gibt es nicht überall Palmen. Dort wo keine Palmen wachsen, werden sie durch Zweige heimischer Bäume wie Buche, Haselnuss, Birke, Ahorn oder Buchsbaum ersetzt. Einige Gewächse tragen ihre Bedeutung für den Feiertag sogar im Namen, etwa die Sal-Weide (Salix caprea), deren silbrige Blüten oft als Palm- oder Weidenkätzchen bezeichnet werden, oder der Ilex (Ilex aquifolius), im Volksmund Stechpalme genannt.

Die Palmweihe in der christlichen Tradition

An Palmsonntag gibt es den Brauch Palmsträuße zur Weihe in die Kirche zu bringen. Dazu bindet man Palmkätzchen, Ilex oder Buchs zu kleinen Sträußen zusammen. Nach dem Gottesdienst werden die geweihten Palmzweige mit nach Hause genommen oder zu Verwandten und Bekannten gebracht. Dort werden sie hinter Kruzifixe oder Spiegel gesteckt und sollen die Menschen segnen und vor Blitz und Hagel schützen. Sie werden oft im Osterfeuer oder erst im Jahr darauf am Aschermittwoch verbrannt. Die Asche verwendet man anschließend in einigen Regionen auch für das Aschekreuz. Am Palmsonntag sollte auch der Osterbaum fertig sein.

Der Osterbaum in der europäischen Tradition

In der christlichen Religion steht der Osterbaum einerseits für den Frühlingsbeginn und auch für den Zeitpunkt von Tod und Auferstehung Jesu Christi. In den Häusern Stellt man Osterbäume auf an denen bemalte Ostereier hängen. Den Osterbaum zu gestalten, rührt von einem alten Brauch her. Das Färben und Aufhängen der Eier an einem Baum hat eine lange Tradition. Geflügeleier galten früher als Fruchtbarkeitssymbol und standen für den Sieg des Lebens über den Tod. Wer sich einen kleinen Osterbaum ins Wohnzimmer holen will, der sollte sich einige Zweige der Korkenzieherweide oder eines Korkenzieher-Haselbusches organisieren, um die bunten Ostereier daran aufzuhängen. Wem es zu mühsam ist, Bäume oder Zweige mit Ostereiern zu dekorieren, der kann einen dauerhaften Osterbaum basteln. Der besteht aus einem Holzgerüst, an dem man entweder bunte Eier aufhängt oder mehrere Osterkränze aus Zweigen anbringt, in die man man die gefärbten oder bemalten Eier bindet. Am Palmsonntag sollte jedenfalls der Osterbaum fertig sein.

Der größte Osterbaum steht in Thüringen

Der Saalfelder Ostereierbaum ist 46 Jahre alt, das erste Mal wurde der Baum 1965 geschmückt, damals nur mit 18 Plastikeiern. Er stand bis 2015 im Garten der Familie Kraft am südlichen Stadtrand im Wohngebiet „auf den Rödern“. Dann stand er an wechselnden Orten innerhalb der Stadt, zuletzt in der Fußgängerzone im Stadtzentrum. Auch 2021 wird es einen Saalfelder Ostereierbaum geben, denn die weltberühmte Saalfelder Tradition, einst begründet durch die Familie Kraft, soll nicht untergehen. Allerdings wird der 2021er Baum eher ein „Baby-Baum“ sein. Ins Guinness Buch hat es der Saalfelder Ostereierbaum allerdings nie geschafft, dort steht die Rotbuche des Zoo Rostock, die mit 76.596 ausgepusteten und bemalten Eiern den Rekord hält.

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