Es wäre nicht überraschend, wenn Reisen an eine Impfung gekoppelt würden. Einen Trend in Richtung „Reisen nur mit Impfung“ gibt es. In der Schweiz fordert Andreas Widmer genau das. In der „Sonntags Zeitung“ sagt er: „Auslandreisen per Flugzeug, Reisebus oder Kreuzfahrten sollen nur noch Personen erlaubt sein, die geimpft sind“. Auch das Weltwirtschaftsforum wirbt dafür. beim internationalen Flugverkehr soll ein digitaler Gesundheitspass zum Einsatz kommen. Die Reisefreiheit wird voraussichtlich an diesen Pass gekoppelt sein. In Realität bedeutet das, Fliegen ohne Impfung wird nicht möglich sein. Ein diesbezügliches Projekt wurde mit Hilfe der Rockefeller Stiftung ins Leben gerufen.

Reisen nur mit Impfung – ist das rechtlich möglich?

Vermutlich ist es rechtlich möglich, denn Geschäfte, Hotels, Lokale oder Fluglinien dürfen nicht geimpfte Personen grundsätzlich aussperren. Sobald eine Impfung zur Verfügung steht, könnten sie nur noch Immunisierte bedienen, beherbergen oder befördern. Rechtlich ist das grundsätzlich möglich – solange sie kein Monopol sind. Die australische Fluglinie Quantas hat bereits angekündigt nur geimpfte Passagiere zu befördern. Dafür hat sie zwar Kritik einstecken müssen aber auch Zuspruch erhalten.

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Quantas lässt nur immunisierte Passagiere fliegen

Die australische Fluggesellschaft Qantas hat als erste Airline angekündigt nur noch Passagiere zu transportieren, die gegen das Coronavirus geimpft sind. Das berichtet jedenfalls “ The Sydney Morning Herald“. Das Blatt zitiert Alan Joyce, CEO der Airline, der in der australischen Fernsehsendung „A Current Affair“ entsprechende Änderungen angekündigt hatte. Joyce hat auch eine Vorstellung, wie das Ganze umgesetzt werden könnte: mit einem elektronischen Impfpass, der Zeitpunkt und Ort der Impfung anzeigt. Einen Impfstoff vorausgesetzt, rechnet Joyce damit, dass internationale Flüge von und nach Australien bis Ende 2021 wieder uneingeschränkt möglich sein werden.

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Finnland will eine „Europa-Lösung“

Im Magazin „Politico“ hat die finnische Ministerpräsidentin Sanna Marin ihren Wunsch nach einem einheitlichen Vorgehen Europas bei der Bekämpfung des Coronavirus deponiert. Laut Marin benötigt die EU eine gemeinsame Strategie beim Testen und der Nachverfolgung der Infektionen, bei Quarantänebestimmungen und anderen Bereichen der öffentlichen Gesundheit. Maßnahmen können nur dann zurückgenommen werden, wenn Testanforderungen für Passagiere, eine gegenseitige Anerkennung der Tests und effektive wie einheitliche Quarantäneverfahren festgelegt werden. Dafür soll es einen möglichst digitalen Nachweis geben, ob sich der Einreisende „bereits mit der Krankheit angesteckt hat“ und damit nicht mehr infektiös sein. Oder aber „möglicherweise ein Impfpass“. Zwischen den Zeilen liest man, dass Reisen nur mit Impfung oder Test möglich sein werden.

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Testen gehört zum Reisen bereits dazu

Die Lufthansa und ihre Tochter Austrian Airlines testen auf ausgewählten Flugstrecken bereits das Prinzip „erst Testen, dann Fliegen“. Der Flughafen Wien-Schwechat hat dafür ein Testzentrum im Check-in Bereich des Terminal 3, Nähe Schalter 370, eingerichtet. Passagiere können ohne vorherige Terminvereinbarung vor Abflug zum Test kommen. Erst bei Vorliegen eines negativen Ergebnisses – normalerweise liegt dieses binnen 10 bis 15 Minuten vor – wird die Bordkarte freigeschaltet und der Zutritt zum Flugsteig ermöglicht. Alternativ akzeptiert Austrian Airlines auch ein negatives PCR-Testergebnis, das bei Abflug nicht älter als 48 Stunden ist. Auch Reisebüros bieten Kunden Tests an. In der Schweiz zum Beispiel tun das Migros Reisen, Kuoni, TUI und Hotelplan – zur Reise gibt es einen PCR Test dazu.

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