Eine Pandemie gibt nicht viel Gestaltungsspielraum bei den Freizeitaktivitäten. Bewegung an frischer Luft ist aber erlaubt und damit ist spazieren gehen wieder „In“. Spaziergänge sind keine Novität, sie waren einfach etwas außer Mode gekommen, das Freizeitangebot war vielfältig, vor Corona. Jetzt besinnt sich der Mensch, vermutlich mangels Alternativen, auf den guten alten Spaziergang. Das tut ihm gut, denn langsames bewusstes Gehen ist eine Art der Meditation und alles was entspannt ist hilfreich in einer (ver)spannenden Zeit.

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Im Buddhismus ist spazieren gehen schon lange „In“

„Kin-Hin“, die „Gehmeditation ist nichts anderes als achtsames Gehen. In Asien wird die „Geh-Meditation“ als Entlastung zwischen den Sitzmeditationen angewandt. Im Buddhismus ist Gehen Selbstzweck, in Europa ist es Mittel zum Zweck – eine Handlung die von A nach B führt. Gehen ist nicht gleich Gehen. Wer bewusst im Hier und Jetzt geht, der tut das ganz anders als jemand der mittels Gehen von einem Ort zum anderen gelangen will. Im „Kin-Hin“ soll jeder Schritt glücklich und friedvoll machen und uns zurück in den gegenwärtigen Moment holen. Pläne, Ängste und Sorgen sollen außen vor bleiben. Die Atmung und die Bewegung werden zum Einklang. Zwanzig Minuten „Kin-Hin“ und die Welt ist wieder in Ordnung – versprochen!

BILD: Buddhistischer Mönch

Spazieren gehen in der Natur ist wieder in Mode

„Kin-Hin“ im pulsierenden Großstadtverkehr zu praktizieren ist vielleicht nicht die beste Idee. Wer jahrelang die „Geh-Meditation“ praktiziert mag das beherrschen aber für den Anfänger ist es besser „Kin-Hin“ in der Natur zu praktizieren. Bei einem Waldspaziergang kann man das sogar mit „Shinrin Yoku“ kombinieren, so sagen die Japaner zu einem „Waldbad“ und sie schwören darauf, dass bereits eine halbe Stunde im Wald jeden Stress eliminiert. Damit haben sie recht, auch das funktioniert wenn man offen für die Natur ist und bereit still zu sein. Gehen ist eine Bewegung in der man zur Ruhe kommt und in der Ruhe wird der Geist frei. Der belastende Alltag fällt ab und die geplagte Großstadtseele kann sich erholen.

BILD: Rakotz Brücke Kromlau

Spazieren gehen zu zweit ist ebenfalls wieder „In“

Spazieren gehen bringt viele Vorteile für Körper und Geist – auch oder gerade in der dunklen Jahreszeit. Wer einfach nur spazieren gehen will kann das, auch zur Zeit der Pandemie zu zweit tun. Ein Spaziergang hebt die Stimmung, das haben Studien bewiesen, wenn er dann noch mit einem guten Gespräch angereichert wird, kann er den Unterschied zwischen Depression und Zufriedenheit bedeuten. Das Gehen fördert die guten Gedanken, das wusste bereits Aristoteles, beim spazieren gehen kann man also tolle Ideen entwickeln und im Vorbeigehen die Welt retten oder zumindest die eigene ein kleines Stück besser machen.

BILD: Spaziergang im Regen

Spazieren gehen ist nicht nur „In“ – es ist auch gut gegen Depressionen

Eine Studie des Robert Koch Instituts untersuchte den Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und psychischer Gesundheit und kam zu dem Schluss, dass körperliches Training bei Depressionen in einem ähnlichen Maße wirksam ist wie medikamentöse Therapie. Bewegung lindert die Symptome von Depression und es ist eine gute Prävention. Menschen die regelmäßig in der Natur spazieren gehen erkranken nachweislich seltener an „Traurigkeit“. Dazu kommt: Regelmäßiges Gehen stärkt viele Bereiche unseres Bewegungsapparates und mindert Leiden wie Rückenschmerzen, Gelenkentzündungen und Osteoporose. Wer keine Schmerzen hat ist fröhlicher und genießt das Leben.

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