Barcelona, die Hauptstadt Kataloniens, war immer eigenständig – in seiner Geschichte, Architektur und Lebensweise. Die Distanz zwischen Stadt und Land war und ist groß. Das zeigte 2017 das Gerangel um die Unabhängigkeit. Im Umland ist man dafür, in Barcelona aber lehnt man eine Abspaltung von Spanien ab. Die unionistischen Partei der „Ciudadanos“ drohte damals den Separatisten mit einer Sezession. Quasi eine Abspaltung von der Abspaltung. Barcelona und die ländlichen Regionen sind tatsächlich zwei ganz verschiedene Welten. Die große Metropole Kataloniens versteht sich als weltoffener Schmelztiegel, die Menschen der ländlichen Gebiete setzen dagegen lieber auf Tradition und bleiben gerne unter sich. Wer eine Reise durch die autonome Region Katalonien unternimmt, wird diesen Unterschied kennenlernen. Barcelona war immer „modern“, aktuell ist die Stadt auch Vorreiterin im modernen Städtebau. Die Supermanzanas sind ein Vorbild für ganz Europa und sogar für die Neue Welt

Las Ramblas Barcelona

Die Ramblas sind das wuselige Zentrum der Stadt

Die Rambla, für die auch der Plural „Las Ramblas“ verwendet wird, ist die Flaniermeile von Barcelona. Außerdem ist die etwa 1,3 Kilometer langen Straße, die vom Plaça Catalunya bis zum Hafen reicht, eine Trennlinie. Denn die Bummelstraße verläuft entlang der alten Stadtmauer, die einst das östliche Viertel rund um die Kathedrale von den Klöstern vor der Stadt trennte. Das Viertel Raval liegt daher westlich der Ramblas und reicht bis zum Mercat de Sant Antoni. Seinen schlechten Ruf, den der Stadtteil vor allem in seinem hafennahen Teil – früher Barri Xino genannt – zu verdanken hatte, konnte Raval glücklicherweise, loswerden. Heute ist es daher ein charmanter Stadtbezirk mit etlichen Sehenswürdigkeiten und vielen Cafès und lokalen Restaurants. Die Rambla war übrigens einmal ein Flussbett und markierte bis zum 14.Jahrhunder die westliche Stadtgrenze. 1775 wurden die Stadtmauern abgerissen und die Werft Drassanes gebaut sowie eine erste Promenade angelegt.

Markthalle La Boqueria

Die Markthalle La Boqueria ist ein beliebter Treffpunkt

In etwa der Mitte der Ramblas befindet sich der Josefs-Markt mit der Markthalle La Boqueria. Das heutige Gebäude aus Glas und Stahl entstand Mitte des 19.Jahrhunderts, das auffällige Metalldach wurde erst 1914 eingeweiht. An den über 300 Ständen gibt es Obst, Gemüse und Blumen, Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte sowie Back- und Süßwaren. Im hinteren Bereich finden sich kleine Tapasbars und Cafés. Es ist ein guter Platz wenn man nur eine Kleinigkeit essen will. Außerdem, kein anderer Ort der Stadt ist im positiven Sinne so berühmt berüchtigt für frische Lebensmittel und Vielfalt an kulinarischen Genüssen wie diese Markthalle. Beim Eingang gibt es einen Epitaph für Ramon Cabau. Er hatte viele Jahre das berühmteste Restaurant der Stadt und gilt als Reformator der katalanischen Küche. Er hat jeden Tag am Mercat de Sant Josep eingekauft und viel zur Entwicklung des Marktes sowie dessen Angebot beigetragen.

Jaime I. Barcelona

Die Entstehung Kataloniens und die Grafen von Barcelona

Die ersten historisch fassbaren Bewohner Spaniens waren die Iberer. Sie stammten vermutlich von nordafrikanischen Berberstämmen ab, die über die Meerenge von Gibraltar eingewandert waren. In Barcelona gibt es keine Spuren von ihnen, ebenso wenig von den Phöniziern und Griechen. Bei den Römern sieht es allerdings anders aus, im Barri Gòtic stehen am Monts Taber noch die Reste eines römischen Tempels. Als die Araber ihren Einfluss über die Pyrenäen hinaus ausdehnen wollten, schlugen die Franken unter Karl Martell die maurische Invasion zurück und gründeten auf der Iberischen Halbinsel 801 die sogenannte „Spanische Mark“. Diese diente fortan als Pufferstaat zwischen den maurisch kontrollierten Gebieten und dem Frankenreich. Ende des 9. Jahrhunderts machten sich die Grafen der Hauptstadt Barcelona unabhängig: Zwischen 875 und 895 vereinte Guifrè el Pelós (Wilfried der Haarige) mehrere kleine Grafschaften, die ab dann von Barcelona aus verwaltet wurden. Die meisten Historiker sehen daher in diesem Zusammenschluss die Geburtsstunde Kataloniens.

Im 12. Jahrhundert heiraten Graf Ramòn Berenguer IV. und Petronila von Aragòn und damit wird die Grafschaft Katalonien mit dem Königreich Aragón verbunden. Nach diesem Zusammenschluss erlebte Katalonien eine Periode des wirtschaftlichen Aufschwungs. Viele romanische Bauwerke in Barcelona legen davon Zeugnis ab. Die Handelsflotte Barcelonas beherrschte damals das westliche Mittelmeer und Barcelona war im Hochmittelalter bereits die größte Ansiedelung Kataloniens.

Eine herausragende Persönlichkeit dieser Zeit war „Jaime el Conquistador“, auch als Jakob I. von Aragón bekannt. Er wurde 1208 in Montpellier geboren und war von 1213 bis 1276 eine Art Hans Dampf in allen Gassen. Er war König von Aragón, König von Valencia, König von Mallorca, Graf von Barcelona, Graf von Urgel und Herr von Montpellier. Außerdem war er der Begründer der Seemacht Aragóns im westlichen Mittelmeerraum. Mit 5 Jahren bestieg er den Thron und regierte anschließend 63 Jahre durchgehend, eine so lange Regentschaft war damals nicht selbstverständlich – er war daher der erfolgreichste Herrscher Kataloniens.

Kathedrale Barcelona

El Barri Gòtic, die Kathedrale und das Ei von Barcelona

Im Barri Gòtic, zwischen der Rambla im Westen und der Via Leietana im Osten, beginnt die sichtbare Geschichte Barcelonas. Die Römer gründeten 133 v. Chr. auf dem Mons Taber eine Siedlung mit dem Namen Colonia Faventia Julia Augusta Pia Paterna Barcino, kurz Barcino genannt. Diese umgaben sie mit einer 1.270 Meter langen Stadtmauer, die Mauer war acht Meter dick und bis zu achtzehn Metern hoch sowie mit achtundsiebzig Wehrtürmen ausgestattet. Reste davon sind sichtbar. Die meisten heute erhaltenen Baudenkmäler stammen allerdings aus dem 14. und 15. Jahrhundert, der Blütezeit der katalanischen Gotik. Damals hatte Barcelona aufgrund des Seehandels eine volle Börse. Die Kathedrale zum Beispiel ist ein Meisterwerk der katalanischen Gotik Die Fassade ist allerdings neogotisch – die Architekten August Font und Joseph Oriol Mestres haben sie 1887 nach einem Entwurf von Charles Galters aus dem Jahr 1408 errichtet.

Heute prägen viele enge und verwinkelte Gassen das Stadtbild des Gotischen Viertels. Den Mittelpunkt bildet die Kathedrale La Seu, um die sich mehrere schöne Plätze mit spannenden Gebäuden gruppieren. Einer davon befindet sich bei der gotischen Kirche Santa Maria del Pi. Schön ist auch die Placa del Rey mit dem Tinell, hier war der Sitz der Grafen von Barcelona. Außerdem darf man die Placa de Sant Jaume nicht versäumen, denn hier befinden sich die Regierungsgebäude von Stadt und Region. Das Gotische Viertel wurde mehrmals saniert, zuletzt zu den Olympischen Spielen 1992, daher sind die meisten Gebäude in einem guten Erhaltungszustand. Den Charme des Viertels macht aber der Mix aus und die Plätze mit ihren Cafès und Restaurants. Man muss sich Zeit nehmen um dieses Grätzel von Barcelona zu erleben.

Santa Maria del Mar und Port Vell Barcelona

Die Kirche der Seefahrer wurde vom Volk bezahlt

Die gotische Santa Maria del Mar steht im Grätzel von La Ribera und wurde zwischen 1329 und 1383 erbaut, also zur Blütezeit der katalanischen Vorherrschaft im Handel und zur See. Sie ist ein perfektes Beispiel katalanischer Gotik, mit einer Klarheit und Einheitlichkeit des Stils, die für so große mittelalterliche Gebäude sonst unüblich ist. Das liegt vermutlich daran, dass der Bau im 14.Jahrhundert von Baumeister Berenguer de Montagut in nur 55 Jahren errichtet wurde. Und es kann damit zu tun haben, dass es die einfachen Menschen Barcelonas waren, die den Bau finanzierten. Das Buch „Die Kathedrale des Meeres“ erzählt über ihren Bau und ihre Zeit. Für die Menschen des damaligen Barcelona war der Platz ein heiliger Ort. Denn einer Legende nach soll der Apostel Jakobus an der Stelle gepredigt haben und um 304 wurde die heilige Eulalia von Barcelona dort beigesetzt, deren Reliquien heute allerdings in der Kathedrale sind.

Frank Gerhy „der Goldene Fisch“

Der Goldene Fisch, Barceloneta und der Hafen von Barcelona

Der Goldene Fisch ist die Attraktion von Barceloneta. Der kanadische Architekt Frank Gehry ist der Schöpfer dieser Kreation, die 56 Meter breit und 35 Meter hoch ist und zu Füßen des Torre Mapfre und des Hotel Arts liegt. Und – dort, in der Marina des Olympischen Hafens, befinden sich übrigens auch die besten Fischrestaurants der Stadt. Der „Pez Dorado“, so nennen die Katalanen den Fisch von Gehry, wurde anlässlich der Olympischen Spiele von Barcelona 1992 installiert. Barceloneta wiederum ist eine Halbinsel mit 1,1 Kilometer Badestrand, der in drei Abschnitte unterteilt ist: Die Platja de la Barceloneta, die Platja de Sant Sebastià und die Platja de Sant Miguel. Jeder Strand in Barcelona hat (überraschenderweise) das ISO-14001-Zertifikat und damit eine ausgezeichnete Wasserqualität. Barceloneta liegt zwischen dem Port Vell im Westen und dem Port Olimpic im Osten.

Wenn es um den Hafen von Barcelona geht, dann unterscheidet man in Port Vell und modernen Industriehafen. Ersterer wurde irgendwann im 4.Jahrhundert v.Chr. als Ankerplatz gegründet. Eine echte Hafenanlage mit Wellenbrecher gab es erst im 15.Jahrhundert. Vor dem Hafen steht das Kolumbus Denkmal, dahinter liegen die durchaus eindrucksvollen Gebäude der Hafenverwaltung und der Zollbehörde. Dort legen auch die „Golondrinas“ ab mit denen man eine Hafenrundfahrt unternehmen kann. Die Ramblas sind seit 1992 durch die „Rambla del Mar“ verlängert, das ist ein Holzsteg der zum „Maremagnum“ führt. Sehenswert ist übrigens auch der Pier Moll de la Fusta mit den bunten Plastiken des Pop-Art-Künstlers Roy Lichtenstein und dem historischen Segelschiff Santa Eulàlia. Das ist ein Schoner aus dem Jahr 1918, der vom Schifffahrtsmuseum Barcelona liebevoll restauriert und 2011 zum Kulturgut vom Nationalen Interesse erklärt wurde. Von der Kolumbus-Statue hat man übrigens einen spektakulären 360-Grad-Blick und Barcelona liegt einem zu Füßen.

Arc de Triomf Barcelona

Der Triumphbogen erinnert an die erste Weltausstellung Barcelonas

Der Arc de Triomf wurde zur Weltausstellung 1888 in Barcelona errichtet und bildete damals den Haupteingang für das Event. Der Triumphbogen ist aus rotem Backstein, im Neo-Mudejar Stil von Joseph Vilaseca i Casanovas errichtet. Vilaseca war ein katalanischer Architekt und einer der wichtigsten Wegbereiter und Vertreter des frühen Modernismo in Barcelona. Die Exposición International de Barcelona fand damals von April bis Dezember 1888 statt. 12.900 Aussteller waren gekommen und 2,3 Millionen Besucher, die erste Weltausstellung Barcelonas war damit ein passabler Erfolg. Damals hatte Barcelona 530.000 Einwohner und war politisch die zweitwichtigste Stadt Spaniens; wirtschaftlich und industriell allerdings die bedeutendste. 1929 wagte Barcelona das Abenteuer nochmal. Der Palau Nacional (Nationalpalast) war damals das größte Gebäude der zweiten Weltausstellung und auch das Poble Espanyol steht noch heute. Auf 20.000 Quadratmetern entstanden Repliken der „schönsten und typischsten Bauwerke aller Teile Spaniens“ – also ein Minimundus auf Katalanisch.

Gaudi und der Modernismo

Gaudi und der Modernismo in Barcelona

„Modernismo“ nennen die Spanier diese katalanische Variante des Jugendstils. Der Modernismo in Barcelona entwickelte sich zu einer kulturellen Bewegung, die sich sowohl in der Kunst als auch in einer bestimmten Denkweise manifestierte und ihren Höhepunkt in der Architektur fand. Ohne Zweifel trug der neue Stil zur Umgestaltung Barcelonas bei, denn er brachte eine wahre Farbexplosion sowie einen unglaublichen Reichtum an Zierelementen und geschwungenen Linien mit sich. Gaudis „organische Bauweise“ war zweifellos der Höhepunkt des Modernismo. Seine Bauwerke sind die wichtigsten, weil bekanntesten, Touristenattraktionen Barcelonas.

Gebogene Linien sind die Linien Gottes

Gaudi

Gaudís um die Jahrhundertwende entstandenen Gebäude, die Wohnhäuser Battló und Milà oder die Balkone und Terrassen des Parque Güell faszinieren die Touristen noch heute wegen ihrer runden geschwungenen, Gaudi würde sagen: organischen, Formen. Allein die Kathedrale Sagrada Familia besuchen 4,5 Millionen Menschen pro Jahr. Und das, obwohl ein Ende der 1882 begonnenen Arbeiten noch gar nicht abzusehen ist. Gaudi hat ihren, ergo seinen Stil als „organische Gotik“ bezeichnet. Sie war sein Lebenswerk das er nie vollenden konnte, denn Antonio Gaudí wurde am 7. Juni 1926 in der Innenstadt Barcelonas von der Straßenbahn angefahren. Niemand erkannte ihn, denn da er nie viel Wert auf sein Äußeres gelegt hatte, hielt man ihn für einen „Sandler“ und trug ihn ins Armenspital. Dort starb er drei Tage später, am 10. Juni. An seiner Bestattung in der Krypta der Sagrada Familia nahmen allerdings Tausende teil.

Modernismo in Barcelona

Die Stadterweiterung und ihre Achsen

Barcelona lässt sich grob in drei Bereiche gliedern: die Kernstadt, der suburbane Bereich jenseits der Eixample und die Industriestandorte. Die Kernstadt umfasst den „Casc Antic“, also die Altstadt, das Viertel El Raval und die Eixample. Außerdem kann man auch die Stadterweiterung „Barceloneta“ aus dem 18. Jh. noch zur Kernstadt zählen. In die Zeit des Modernismo fällt nun die Eixample, sie ist der zweite Stadtbezirk Barcelonas. Die Erweiterung ist für ihre quadratischen Häuserblocks mit abgeschrägten Ecken und den vielen Gebäuden im Stil des Modernismo bekannt. Auf einer Fläche von 7,46 Quadratkilometern lebt hier etwa eine Viertelmillion Menschen. Im Gegensatz zum engen Barri Gótic ist der Stadtteil L’Eixample, den man übrigens „Iaschampla“ ausspricht, weit und offen in seiner Bauweise. Um 1850, mit dem Beginn der Industrialisierung, begann der Bau der Eixample, sie wurde von Ildefons Cerdà entworfen.

Die Straßen wurden breit und die Kreuzungen großzügig ausgebaut, der Passeig de Gràcia ist zum Beispiel sechsspurig, und zur besseren Übersichtlichkeit der Kreuzungen wurden die Blocks an den Ecken abgeschrägt. Die Häuserblöcke sind quadratisch und haben einen großen Innenhof, nach Cerdás Vorstellung sollte dieser begrünt sein. Der mittlere Teil der L’Eixample wird oft auch als „Quadrat d’Or“, also goldenes Quadrat, bezeichnet. Denn dort befinden sich die eleganten Viertel. Die nach Norden führende Hauptstraße, der Passeig de Gràcia verbindet den mittelalterlichen Stadtkern mit dem Künstlerviertel Gràcia.

Palau de la Musica Catalana

Die alten Stadtviertel laden zum Bummeln ein

Was man in Barcelona unbedingt tun muss: die Stadt zu Fuß erkunden, besonders die alten Stadtviertel laden zu einem Bummel ein. Raval, das gotische Viertel, Ribeira und El Born sind dafür prädestiniert. Auch Barceloneta kann man zu Fuß, entlang der Strände bewältigen. Es gibt überall Cafés und Restaurants um sich auszuruhen und um das Leben zu genießen. Der Bar del Pi sollte man übrigens einen Besuch abstatten, das heißt, wenn man einen Platz bekommt. Es ist immer schwierig, egal zu welcher Tageszeit, einen Tisch zu finden, ob im Inneren der kleinen Bar mit zwei Ebenen oder an den Tischen auf der “Placa del Pi” im historischen Viertel von Barcelona. Allerdings gibt es immer die Möglichkeit an der Bar oder draußen auf den Treppen sein Bier zu trinken und das Leben vorbeiziehen zu lassen, und der ab und zu spontanen “Life-Musik” zuzuhören.

Bar de Pi

Das große Stadtfest von Barcelona

Jedes Jahr am 24.September findet das große Stadtfest von Barcelona statt. Die Festes de la Mercè markiert den Übergang vom Sommer in den Herbst und es ist das Stadtfest zu Ehren der Jungfrau der Gnade. La Mercé wurde 1687 die Schutzpatronin Barcelonas. Es ist das größte und bunteste Fest im Festival-Kalender der Stadt, 2020 hat es allerdings aufgrund von Corona nur virtuell stattgefunden. Höhepunkt des Festes sind die Menschentürme. Die Castells der Castellers, wie man die Erbauer nennt, werden jedes Jahr höher „gebaut“. Die Vorführungen finden am Placa de Sant Jaume statt. Tausende Menschen füllen dann diesen zentralen Platz im Gotischen Viertel. Auf der Via Laietana ist inzwischen der Teufel los. Feuer speiende Drachen, begleitet von ebenso gefährlichen Teufeln und anderen Ungeheuern, ziehen die Straße entlang und erschrecken mit Feuerwerk und Knallkörpern die Passanten. Das nennt man „Correfoc“.

Die Castells sind übrigens keine städtische Folklore. Sie sind aus einem traditionellen Volkstanz der Stadt Valls entstanden. Die Schritte des Tanzes wurden damals mit Flötenmusik begleitet. Am Ende des Tanzes wurde ein kleiner Menschenturm gebaut. Später ließ man den Tanz weg und die Flöte begleitete ab nun nur den Turmbau. Die eher ländliche Tradition erklärt warum in Barcelona erst ab 1969 die ersten Menschentürme „gebaut“ wurden. Denn es dauert bis die Dorfkultur die Stadt erreicht, wenn sie es überhaupt schafft.

Barcelona hat viele Gesichter

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